Koordinationsübungen und Koordinationsspiele

Warum sind Koordinationsübungen gerade im Kindesalter wichtig und mit welchen Koordinationsübungen werden koordinative Fähigkeiten trainiert?
Koordinationsübungen

Koordination – Was ist das eigentlich?

Koordination ist die Fähigkeit Bewegungen so zu steuern, dass die Körperteile harmonisch zusammenarbeiten. Mit gezielten Koordinationsübungen und Bewegungsspielen kann Koordination effektiv trainiert werden. Die Koordination setzt sich aus 7 verschiedenen koordinativen Fähigkeiten zusammen: Differenzierungsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Rhythmisierungsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und Gleichgewichtsfähigkeit.

Die 7 koordinativen Fähigkeiten: 

Differenzierungsfähigkeit 

Differenzierungsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit, eine Bewegung mit optimalem Kraftaufwand auszuführen. Ein Kind mit ausreichend geschulter Differenzierungsfähigkeit ist in der Lage, die Signale des Körpers wahrzunehmen (das ist die sogenannte kinästhetische Rückmeldung bei der Muskeln, Gelenke usw über die Position von Armen, Beinen und Rumpf geben, sowie über einwirkende Kräfte) und dementsprechend die Bewegung zu steuern und den Krafteinsatz anzupassen.

Koordinationsübungen: Differenzierungsfähigkeit verbessern

  • Ein Ball wird von einer bestimmten Entfernung in einen Korb geworfen. Damit der Ball genau im Korb landet, muss das Kind die Wurfbewegung mit dem optimalen Kraftaufwand ausführen. Landet der Ball vor dem Korb, wird beim nächsten Versuch die Kraft angepasst. Nach ein paar Versuchen kann der Abstand vergrößert werden, oder es werden unterschiedlich schwere Bälle verwendet, so dass der Kraftaufwand immer aufs Neue angepasst werden muss.
  • Ein Reifen wird im Slalom um Hindernisse gerollt
  • Verschiedene Wurfspiele, bei denen ein Wurfring über Stäbe geworfen wird
Koordinationsübungen
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Orientierungsfähigkeit

Orientierungsfähigkeit ist die Fähigkeit die Lage und Bewegung des eigenen Körpers im Raum (Turnfeld, Spielgerät) oder in Bezug auf ein sich bewegendes Objekt (Mitspieler, Ball) einschätzen und verändern zu können.

Koordinationsübungen: Orientierungsfähigkeit verbessern

  • Fangspiele in einem markierten Spielfeld auf dem evt noch Gegenstände stehen, die nicht berührt werden dürfen
  • Nach einem Purzelbaum oder Rad wird sofort ein Ball zu einem bestimmten Ziel geworfen, oder das Kind soll nach dem Purzelbaum zu einer bestimmten Station rennen. Die Station wird dabei so gewählt, dass das Kind nach dem Aufstehen nicht nur einfach gerade aus rennt, sondern so, dass sich das Kind erst orientieren und die Richtung ändern muss.
  • Im Slalom um Markierkegel rennen während ein Luftballon in der Luft gehalten wird
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Rhythmisierungsfähigkeit

Rhythmisierungsfähigkeit ist die Fähigkeit, Bewegungsabläufe zeitlich abzustimmen, sich einen bestimmten Bewegungsrhythmus vorstellen zu können und die entsprechende Bewegung im Rhythmus ausführen zu können.

Koordinationsübungen: Rhythmisierungsfähigkeit verbessern

  • Rhythmisches Bewegen zur Musik
  • Rhythmisches prellen von einem Ball
  • gemeinsames, synchrones Bewegen zu rhythmischem Händeklatschen

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Kopplungsfähigkeit

Kopplungsfähigkeit ist die Fähigkeit, Teilbewegungen und Einzelbewegungen räumlich, zeitlich und dynamisch so aufeinander abzustimmen, dass eine zielgerichtete flüssige Gesamtbewegung entsteht.

Koordinationsübungen: Kopplungsfähigkeit verbessern

(die Teilbewegungen können auch erst einzeln trainiert werden)

  • Zwei Kinder rennen parallel zueinander und werfen sich abwechselnd einen Ball zu
  • Ein Arm wird nach vorne, der andere Arm nach hinten gekreist
  • Ball prellen: zuerst im Stehen, dann beim Gehen und beim Laufen. Noch schwieriger wird es, wenn durch die Beine hindurch geprellt wird oder wenn man sich zwischendurch hinsetzt und schnell wieder aufsteht
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Reaktionsfähigkeit

Ein Kind mit einer ausgeprägten Reaktionsfähigkeit ist in der Lage, schnell zu handeln. Das heißt, es kann auf verschiedene Reize schnell und angemessen reagieren und die dementsprechende Bewegung durchführen. Die Reize sind zum Beispiel: optisch Reize, taktile Reize, akustisch Reize oder vorausgehende Bewegungshandlungen 

Koordinationsübungen: Reaktionsfähigkeit verbessern

  • Bestimmte Bewegungen auf einen akustischen Reiz, zum Beispiel Hüpfen, wenn der Spielleiter in die Hände klatscht und schnell flach auf den Bauch legen, wenn der Spielleiter pfeift
  • Softbälle fangen, die schnell hintereinander zugeworfen werden
  • allgemein Ballspiele
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Umstellungsfähigkeit

Ein Kind mit einer ausgeprägten Umstellungsfähigkeit kann eine begonnene Bewegung je nach neuer äußeren Situation zweckmäßig anpassen oder durch ein völlig neues Handlungsprogramm ersetzen.

Koordinationsübungen: Umstellungsfähigkeit verbessern

  • Der Wechsel zwischen Fänger sein und gefangen werden bei Fangspielen
  • Beim Rennen: Richtungswechsel, rückwärts, seitwärts und vorwärts laufen
  • Ballspiele

Gleichgewichtsfähigkeit

Ein Kind mit ausreichend geschulter Gleichgewichtsfähigkeit kann trotz umfangreicher Körperverlagerung das Gleichgewicht halten oder es nach Verlust schnell wieder herstellen.

Koordinationsübungen: Gleichgewichtsfähigkeit verbessern

  • Balancier-Landschaften aus Steinen, Balancierbretter, Balken
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  • Balancieren auf einer Mauer oder auf einem gefällten Baumstamm
  • Auf einem Bein stehen (evt mit geschlossenen Augen)
  • Auf einer Linie oder Slackline laufen
  • Wackelbretter
  • Trampolin
  • Mit Stelzen laufen
  • Roller, Laufrad, Fahrrad oder Rollschuhe laufen
Koordinationsübungen

Warum sollte Koordination trainiert und gefördert werden?

Kinder werden nicht mit koordinativen Fähigkeiten geboren . Vor allem im Kindesalter zwischen 6 und 12 Jahren werden diese Fähigkeiten ausgebildet. Auf Grund des Bewegungsmangels fallen allerdings immer mehr Kinder mit schwach ausgeprägten Koordinationsfähigkeiten auf. Dabei ist Koordinationstraining nicht unbedingt körperlich anstrengend. Beim Koordinationstraining ist eher die Leistung des Gehirns gefragt. Daher ist es auch kein Wunder, dass Kinder mit ausgeprägten Koordinationsfähigkeiten weniger Probleme beim Lernen in der Schule haben.

Wie können koordinative Fähigkeiten trainiert werden?

Die oben stehenden Übungen und Spiele sind nur ein paar Beispiele dafür, wie Koordination trainiert werden kann. Womit anfangen? Die gute Nachricht ist: Kinder trainieren im Alltag ihre Koordinationsfähigkeit fast automatisch auf spielerische Art – vorausgesetzt sie haben genug Möglichkeiten sich zu bewegen. Im Prinzip wird mit jeder Bewegung und mit jeder sportlichen Tätigkeit Koordination trainiert. Auch durch einfache Bewegungsspiele und sogar beim alltäglichen Kinderspiel werden unbewusst oft mehr als nur eine der 7 koordinativen Fähigkeiten “trainiert”.

Ein Beispiel: Zwei Kinder hüpfen auf einem Sofa und werfen sich gegenseitig ein Kissen zu. Dabei trainieren sie so ganz nebenbei ihre Differenzierungsfähigkeit (indem sie das Kissen mit dem optimalen Kraftaufwand werfen), ihre Orientierungsfähigkeit (indem sie versuchen nicht über den Rand des Sofas zu hüpfen) ihre Reaktionsfähigkeit (weil sie schnell das Kissen fangen müssen, damit es nicht herunterfällt), ihre Umstellungsfähigkeit (weil sie im Wechsel werfen und fangen) und ihre Gleichgewichtsfähigkeit (weil sie versuchen beim Hüpfen nicht umzufallen. Wir müssen als Eltern diese Art von Bewegung nur bewusst zulassen.

Fazit

Die 7 koordinativen Fähigkeiten können auf viele verschiedene Arten trainiert werden. Spielzeug kann dabei helfen, diese Fähigkeiten gezielt zu trainieren und fördern. Wenn du hier klickst kommst du zu einer übersichtlichen Auswahl an empfehlenswerten koordinationsfördernden Bewegungsspielzeug.

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