Wer schon mal nach „kinderfreundlicher Gartengestaltung“ gegoogelt hat findet unzählige Seiten mit (auf den ersten Blick) tollen Fotos von frisch gestylten Kindern, perfekt angelegten Gärten, farbenfrohen Spielhäusern und aufwendig gestalteten Spielecken. Aber sieht ein kindgerechter Garten wirklich so aus?
Ein „schöner Garten“ aus Kindersicht
Genau genommen ist ein Garten dann am kinderfreundlichsten, wenn er noch nicht fertig angelegt ist: Eine große Auswahl an Brettern, Ästen und Steinen die für eigene Zwecke verwendet werden dürfen, Unebenheiten im Gelände, die das Rollerfahren zum Abenteuer machen, ein Matschloch in dem Kinder mit einem Stecken herumstochern dürfen, ohne dabei den Rasen kaputt zu machen und die Freiheit im Garten Fußball zu spielen ohne auf die liebevoll angepflanzten Rosen oder auf das Gemüsebeet Rücksicht nehmen zu müssen.
Kreative Spielecke
Kinder wollen selber aktiv sein. Was nützt das fertige Spielhaus in das man nur rein und raus gehen kann ohne selber kreativ werden zu können? Viel interessanter ist ein Lager, das man sich selber zwischen ein paar Büschen bauen darf. Vielleicht mit einer kleinen Säge und ein paar Brettern oder Tüchern. Ein Foto von dem Endergebnis wird es bei der Google-Suche vermutlich nicht auf die Titelseite schaffen. Dafür können Kinder selber gestalten und eigene Ideen verwirklichen. Die kindliche Neugier wird geweckt und mit Fantasie verwandelt sich das selbstgebaute Lager je nach Bedarf in ein Märchenschloss, in eine Ritterburg, in ein Piratenschiff oder in eine Zeitmaschine für Dinosaurierforscher.
Der Garten als Bewegungsraum
Über die Hälfte aller Kinder leiden heute an Bewegungsmangel. Ein guter Grund also, den Garten so zu gestalten, dass er möglichst viel zur Bewegung animiert: Ein Garten, der so angelegt ist, dass er für Kinder attraktiv ist, weil er viele Möglichkeiten zum Spielen, Entdecken und selber Gestalten bietet. Ein Garten, der von Kindern als Erlebniswelt wahrgenommen wird, in dem sie gerne Spielen und sich dabei um ein Vielfaches mehr bewegen, als sie es in einem Designergarten mit teuren fertigen Spielsachen je tun würden.
Den Garten für Kinder als Bewegungsraum anzulegen ist relativ einfach und fast kostenlos:
- Ein Teil des Gartens wird als „Kinderbereich“ bestimmt. Es muss ja nicht der ganze Garten sein, aber eben ein Bereich der zum Spielen groß genug ist und in dem (wenn möglich) bereits ein oder zwei Bäume und Sträucher stehen.
- Idealerweise ist zwischen dem Kinderbereich und dem Blumenbeet oder Gemüsegarten ein Stück Wiese, damit der Ball nicht zu oft auf dem Salat landet. Wenn das nicht geht können auch einfach noch ein paar Sträucher zwischen den zwei Bereichen angepflanzt werden.
- In eine Ecke wird eine große Auswahl an Materialien gelegt, über die das Kind/ die Kinder mit seinen Freunden frei verfügen dürfen: Eine Schnur, um sich eine Schaukel zu bauen, ein Brett, das über einen Stein gelegt werden kann und somit zur Wippe wird, ein paar Äste mit denen ein Tipi gebaut wird oder ein Parcours,… Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt.
- Eine Ladung Sand wäre ideal (Es muss kein fertiger Sandkasten sein). Und als Spielzeug für den Sand eignen sich Eimer, Stecken, Löffel, Becher und Schaufeln.
- Schön wäre auch noch ein Wasseranschluss für eine „Matschküche“.
Und wenn sich die Kinder jetzt auch noch dreckig machen dürfen und wenn es auch mal etwas lauter werden darf, dann sind die besten Voraussetzungen für stundenlanges spielen, toben und bewegen geschaffen. Wer seinem Kind noch mehr Bewegungsmöglichkeiten im Garten bieten will – hier sind die 9 beliebtesten Bewegungsspielzeuge für den Garten: