Wenn es um Kinder und Bewegung geht, halten sich viele Mythen hartnäckig. Vielleicht hast du auch schon gehört, dass sich Kinder automatisch ausreichend bewegen oder dass manche Kinder einfach „keine Sportskanonen“ sind. Oder dass Bewegung nur ein Hobby ist.
Aber ist das wirklich so? In diesem Artikel decken wir die häufigsten Irrtümer auf.
Lass uns loslegen!
🏃 Mythos 1: Zwei Sportstunden pro Woche sind genug Bewegung.
Sportvereine sind eine tolle Sache – aber reichen zwei Trainingseinheiten pro Woche wirklich aus um das Problem „Kinder und Bewegung“ zu lösen? Leider nicht. Die WHO empfiehlt für Kinder mindestens eine Stunde Bewegung pro Tag. Wenn dein Kind nur an zwei Tagen Sport macht, dann ist das zwar toll, aber es bewegt sich im Durchschnitt eventuell trotzdem zu wenig. Um fit und gesund zu bleiben, ist es wichtig, dass Bewegung ein täglicher Bestandteil des Alltags ist – nicht nur an bestimmten Tagen in der Woche.
🏀 Mythos 2: Manche Kinder sind einfach nicht sportlich.
Manche Kinder sind naturgemäß vorsichtiger, weniger wild oder nicht so begeistert von Ballsport – aber heißt das, dass sie „unsportlich“ sind? Nein! Bewegung ist viel mehr als nur Fußball oder Turnen. Jedes Kind kann Freude an Bewegung finden – sei es beim Klettern, Balancieren, Radfahren oder einfach beim Toben im Freien. Um sich ausreichend zu bewegen, brauchen Kinder kein besonderes Talent, sondern die richtige Art von Bewegung und Rahmenbedingungen, die es motivieren, sich zu bewegen.
📱 Kinder und Bewegung – Mythos 3: Es ist normal, dass Kinder heute viel Zeit am Bildschirm verbringen – das schadet ihnen nicht.
Nur weil etwas „normal“ ist, heißt es nicht, dass es gut ist. Kinder bewegen sich heute so wenig wie noch nie zuvor – mit spürbaren Folgen: Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme und eine geringere Frustrationstoleranz sind nur einige der Auswirkungen von zu viel Bildschirmzeit und zu wenig Bewegung. Bewegung ist kein „Nice-to-have“, sondern eine unverzichtbare Grundlage für die gesunde Entwicklung deines Kindes – und erst recht als Ausgleich zur Bildschirmzeit.
🤯 Mythos 4: Bewegung macht Kinder mit ADHS noch unruhiger.
Häufig wird angenommen, dass Kinder mit ADHS durch Sport oder Bewegung noch „aufgedrehter“ werden. In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall! Bewegung hilft, überschüssige Energie zu regulieren, Stress abzubauen und die Konzentration zu verbessern. Symptome wie Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität, Impulsivität, Angstzustände und soziale Störungen bei Kindern mit ADHS werden durch Bewegung nicht verstärkt, sondern verringert.
⚽ Mythos 5: Nur im Vereinssport bewegen sich Kinder richtig.
Das Problem „Kinder und Bewegung“ kann nur im Sportverein gelöst werden? Vereinssport ist super – aber nicht die einzige Möglichkeit, aktiv zu sein! Freies Spielen, Toben oder auf einen Baum klettern sind genauso wertvoll. Die beste Bewegung ist die, die vielfältig ist und Spaß macht. Je mehr Bewegungsreize dein Kind bekommt, desto besser entwickeln sich sein Körpergefühl und seine Motorik. Kinder brauchen also vor allem vielfältige Bewegungsreize, nicht nur festgelegte Trainingseinheiten.
🚸 Mythos 6: Draußen spielen ist gefährlich.
Viele Eltern haben Angst ihre Kinder draußen spielen zu lassen – aber Fakt ist: Die meisten Unfälle passieren nicht draußen, sondern im eigenen Zuhause! Natürlich gibt es Risiken – aber die Vorteile überwiegen! Draußen zu spielen hilft Kindern, Gefahren richtig einzuschätzen und sicherer in ihrer Umgebung zu werden. Wie sollen Kinder das Aufstehen lernen, wenn sie nie hinfallen dürfen? Wie sollen Kinder ihre Fähigkeiten einschätzen lernen, wenn sie nie Grenzerfahrungen machen dürfen?
📚 Mythos 7: Zu viel Bewegung geht auf Kosten der Schulnoten.
„Erst die Hausaufgaben, dann das Spielen!“ – ein weit verbreiteter Gedanke. Doch Studien zeigen: Kinder, die sich regelmäßig bewegen, haben oft bessere Noten. Warum? Weil Bewegung die Durchblutung des Gehirns anregt, Stress abbaut und die Konzentration verbessert. Je mehr sich ein Kind bewegt, desto dichter wird das Netz der Nervenzellen. Je dichter wiederum das Netz der Nervenzellen ist, desto leichter kann das Kind Neues lernen. Spielen und Toben sind keine sinnlose Zeitverschwendung, sondern Grundvoraussetzung für die optimale Entwicklung des kindlichen Gehirns.
💰 Mythos 8: Sport und Bewegung sind teuer.
Bewegung muss nichts kosten! Dein Kind muss nicht in einen Verein um sich ausreichend zu bewegen. Es braucht auch keine teure Ausrüstung. Draußen Fangen spielen und in der Natur unterwegs zu sein ist kostenlos und mindestens genauso effektiv wie ein professionelles Training. Einfaches Bewegungsspielzeug wie Bälle* sind relativ billig und ein Kinderfahrrad kann gebraucht gekauft werden. Viel wichtiger als teure Sportarten ist, dass Bewegung Spaß macht und regelmäßig stattfindet.
🔌 Kinder und Bewegung – Mythos 9: Um mein Kind vom Bildschirm wegzubringen, muss ich es bestrafen oder einschränken.
Verbote allein führen meist zu Frust und Konflikten – viel effektiver ist es, attraktive Alternativen zur Bildschirmzeit zu schaffen. Kinder sind intrinsisch motiviert, wenn sie draußen spannende Abenteuer erleben, sich in etwas vertiefen können oder Erfolgserlebnisse haben. Wer Bewegung als lustige, spannende Erfahrung gestaltet, wird merken: Das Handy rückt automatisch in den Hintergrund.
🤩 Mythos 10: Bewegung ist nur ein Hobby
Bewegung macht Spaß. Und trotzdem ist Bewegung für Kinder weit mehr als nur ein Hobby. Kinder, die sich viel bewegen, sind ausgeglichener, glücklicher, selbstbewusster, kreativer, weniger aggressiv, finden leichter Freunde und können sich besser konzentrieren. Durch regelmäßige Bewegung kann späteren Herzerkrankungen vorgebeugt werden. Der Fettstoffwechsel wird angeregt und das Immunsystem wird gestärkt. Wer seine Kindheit aktiv verbringt, profitiert davon zum Teil sogar bis in das Erwachsenenalter.
🏃♂️ Mythos 11: Kinder bewegen sich automatisch genug – Eltern müssen nichts tun.
Kinder haben von Natur aus einen Bewegungsdrang, aber ihre Umgebung beeinflusst, wie sie ihn ausleben. Sich mit dem Handy aufs Sofa zu setzen ist die einfache Lösung. Und hier kommen die Eltern ins Spiel: Wenn Eltern wollen, dass sich ihr Kind ausreichend bewegt, müssen sie mit gutem Beispiel vorangehen, Bewegung in den Alltag integrieren und aktiv Möglichkeiten für Bewegung schaffen – ob durch gemeinsame Ausflüge, Spiele oder kleine Herausforderungen.
Fazit:
Viele dieser Mythen klingen auf den ersten Blick plausibel – doch sie halten Kinder oft davon ab, genug Bewegung zu bekommen. Fakt ist: Bewegung ist unverzichtbar für die gesunde Entwicklung deines Kindes.
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